Six Sigma ist eine wissenschaftlich fundierte Methodik, die ursprünglich von Motorola in den 1980er Jahren entwickelt wurde. Sie verfolgt das Hauptziel, Prozesse so zu gestalten und zu optimieren, dass sie möglichst wenige Fehler aufweisen. Im Idealfall sollte ein Prozess nicht mehr als 3,4 Fehler pro einer Million Möglichkeiten produzieren. Daher stammt der Name „Six Sigma“ – denn Sigma ist ein griechischer Buchstabe, der in der Statistik für die Standardabweichung steht, und sechs Sigma-Ebenen entsprechen diesem Ziel von 3,4 Fehlern pro einer Million Möglichkeiten.
Die Methode hat ihren Ursprung in der Fertigung und Produktion, ist mittlerweile jedoch in den verschiedensten Branchen und Bereichen, von der Finanzwelt bis zum Gesundheitswesen, erfolgreich angewendet worden. Six Sigma kann sowohl bei bestehenden Prozessen eingesetzt werden, die verbessert werden sollen (durch den DMAIC-Zyklus: Define, Measure, Analyze, Improve, Control) als auch bei der Neugestaltung von Prozessen (mittels DMADV: Define, Measure, Analyze, Design, Verify).
Ein wesentliches Merkmal von Six Sigma ist der datengetriebene Ansatz. Anstatt sich auf Intuition oder Erfahrung zu verlassen, nutzen Six Sigma-Praktiker statistische Werkzeuge, um Prozessschwankungen zu analysieren und die Ursachen von Fehlern zu identifizieren. Durch eine detaillierte Datenanalyse können Unternehmen genau feststellen, wo und warum ihre Prozesse fehleranfällig sind und gezielte Maßnahmen zur Behebung dieser Schwachstellen ergreifen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Six Sigma ist die Rolle von geschultem Personal. Es gibt verschiedene Ausbildungsstufen, die als „Belts“ bezeichnet werden, analog zu den Farbbändern in den Kampfsportarten. Dazu gehören White Belts, Yellow Belts, Green Belts, Black Belts und Master Black Belts. Jede dieser Stufen hat eine bestimmte Ausbildung und Verantwortung im Rahmen der Six Sigma-Initiativen eines Unternehmens.
Die Einführung von Six Sigma in ein Unternehmen erfordert oft eine kulturelle Veränderung. Es geht nicht nur darum, Prozesse zu verbessern, sondern auch darum, eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu schaffen, in der jeder Mitarbeiter ständig nach Wegen sucht, wie Dinge besser gemacht werden können.
Zusammengefasst bietet Six Sigma Unternehmen einen strukturierten, datengetriebenen Ansatz zur Identifizierung und Behebung von Problemen in ihren Prozessen. Es ermöglicht ihnen, ihre Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen, indem es die Qualität der angebotenen Produkte oder Dienstleistungen verbessert.